Anleitung und Tipps zur Datenrettung

Anleitung und Tipps zur Datenrettung 

Manchmal reicht es schon aus, das Passwort falsch einzugeben oder falsch zu klicken, um keinen Zugriff mehr auf bestimmte Daten zu haben oder diese gar versehentlich zu löschen. Genauso können aber auch ein Stromausfall, ein Wasserschaden, ein Hardwarefehler oder eine neu installierte Software einen Systemabsturz zur Folge haben.

Die meisten Computernutzer beschäftigen sich mit dem Thema Datenrettung allerdings erst dann, wenn es eigentlich schon zu spät ist, also wenn Daten bereits verloren gegangen sind.

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Spätestens dann stellt sich die Frage, ob und wie die Daten wieder gerettet werden können.

Grundsätzlich kommt es natürlich immer darauf an, welcher Datenträger betroffen ist, worin der Grund für den Datenverlust liegt und um welches konkrete Schadensbild es sich handelt.

Hier daher eine Art allgemeingültige Anleitung sowie die wichtigsten Tipps zur Datenrettung in der Übersicht: 

Typische Ursachen für Datenverluste

Viele sind der Meinung, dass Datenverluste am häufigsten auf Computerviren und andere Schädlinge oder auf unvorhersehbare Ereignisse wie einen Stromausfall, einen Wasserschaden oder einen Brand zurückgehen. In Wirklichkeit ist es jedoch so, dass in fast 60 Prozent aller Fälle Hardwarefehler daran schuld sind, dass es zu Datenverlusten kommt. Platz zwei und drei in der Liste der häufigsten Ursachen belegen Anwenderfehler und beschädigte Software.

Nicht zuletzt aus diesem Grund ist es sinnvoll, Vorsorgemaßnahmen zu treffen, falls eine Datenrettung notwendig werden sollte. Eine sehr einfache, aber überaus effektive Möglichkeit hierbei besteht darin, alle wichtigen Daten auf einen externen Datenträger zu kopieren und so zu sichern. Ebenfalls sinnvoll ist, regelmäßig Systemwiederherstellungspunkte festzulegen.

Die Daten, die sich zu dem gewählten Wiederherstellungspunkt auf dem Computer befinden, werden gespeichert und im Zuge einer Systemwiederherstellung wird der Computer dann in exakt den Zustand zurückversetzt, in dem er zu dem ausgewählten Zeitpunkt war.

Daten, die nach dem Wiederherstellungspunkt erfasst wurden, sind dann allerdings meist nicht mehr vorhanden.   

Datenrettung auf Festplatten

Um Daten zu retten, die sich auf der Festplatte befinden oder befunden haben, muss zunächst überprüft werden, ob es sich um einen mechanischen, einen elektronischen oder einen logischen Schaden handelt. Liegt ein mechanischer oder elektronischer Fehler vor, läuft die Festplatte meist entweder gar nicht mehr oder macht seltsame Geräusche.

Hier helfen in aller Regel nur Profis weiter, die die Festplatte diagnostizieren und durch den Austausch von Einzelteilen so bearbeiten, dass die Daten unter Umständen ausgelesen werden können. Bei einem logischen Schaden muss zunächst überprüft werden, welches Dateisystem verwendet wird. Dazu wird der Arbeitsplatz geöffnet, anschließend das jeweilige Laufwerk ausgewählt und unter Eigenschaft ist dann aufgeführt, ob FAT oder NTFS als Dateisystem genutzt wird.

Das Betriebssystem eines Computers stuft die Festplatte als ein logisches Laufwerk ein. Auf einer Festplatte sind aber üblicherweise mehrere logische Laufwerke, sogenannte Partitionen, eingerichtet, die im Master Boot Record, kurz MBR, verwaltet werden. Ist nun die Tabelle MBR beschädigt, kann der Computer die logischen Laufwerke nicht mehr erkennen.

Beim Systemstart wird daher die aktive Partition nicht mehr gefunden und das Laden des Boot Sektors ist nicht möglich. In diesem Fall ist es recht einfach, die Daten zu retten, denn es muss lediglich der MBR korrigiert werden. Ist der Boot Sektor beschädigt, erscheinen Fehlermeldungen wie nicht lesbar oder nicht formatiert. Hier ist die Datenrettung durch ein manuelles Editieren des Boot Sektors möglich.

Jede Datei, die sich auf dem Computer befindet, ist registriert, bei einem NTFS Dateisystem im Master File Table. In dieser Tabelle kann es ebenfalls zu fehlerhaften Eintragungen und Beschädigungen kommen. Ist dies der Fall, ist es zwar möglich, die Daten zu retten, allerdings sollte dies einem Computerfachmann überlassen werden.  

Datenrettung mithilfe von Software

Es gibt unzählige Programme, die eine Datenrettung in Aussicht stellen, indem sie die gelöschten Daten wiederherstellen. Unabhängig davon, ob es sich um ein kostenfreies oder ein kostenpflichtiges Datenrettungsprogramm handelt, gilt, dass die Daten häufig tatsächlich gerettet werden können.

Dies ist immer dann der Fall, wenn ein Anwender die Daten versehentlich gelöscht hat, die Festplatte funktioniert und ein Zugriff auf die Festplatte möglich ist. Ob auch Partitionstabellen verloren gegangen sind, spielt dabei prinzipiell keine Rolle. Wurden die Daten allerdings mit einem sogenannten Eraser gelöscht, ist eine Datenrettung in aller Regel nicht mehr möglich.

Während bei einem einfachen Löschen die Daten nur ausgeblendet werden, entfernt ein Eraser die Daten endgültig aus dem System, so dass auch eine Datenrettungssoftware die Daten nicht mehr wiederherstellen kann.     

Datenrettung durch professionelle Hilfe

Bei Datenverlusten durch Hardware- oder Softwarefehler können meist nur noch Computerprofis weiterhelfen, die sich auf die Datenrettung spezialisiert haben. Grundsätzlich gilt, dass in einem solchen Fall der wenig versierte Computernutzer keinesfalls selbst irgendwelche Versuche unternehmen sollte, um Software in Eigenregie zu reparieren.

Die Folge hiervon ist nämlich oft, dass bestimmte Daten überschrieben werden und eine Rettung der eigentlichen Daten kaum noch oder gar nicht mehr möglich ist. Gleiches gilt für beschädigte Hardware. Diese sollte vom Netz genommen werden, denn durch jeden Neustart können Daten überschrieben und der Schaden vergrößert werden.

Hardware, deren Lebensdauer sich dem Ende zuneigt, signalisiert dies übrigens oft durch Lesefehler. Treten also vermehrt Lesefehler auf, kann dies auf einen baldigen Hardwarecrash hindeuten. Um dies zu vermeiden, sollte die entsprechende Hardware ausgetauscht werden.

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