Die bedeutsamsten Deals der IT-Geschichte

Die bedeutsamsten Deals der IT-Geschichte 

Letztlich ist die IT-Branche eine ganz normale Wirtschaftbranche, so dass sich auch hier die führenden Köpfe jeden Tag aufs Neue die Frage stellen, wie die Umsätze gesichert und die Gewinne gesteigert werden können, welche Technologien echtes Zukunftspotenzial haben und wo sich eine Investition bezahlt machen könnte.

Einige Geschäfte, die im Laufe der IT-Geschichte zustande kamen, stellten sich als echte Glücksgriffe heraus und brachten den Beteiligten Ruhm, Ansehen und satte Gewinne ein.

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Andere Geschäfte hingegen erwiesen sich als sehr teure Fehlinvestitionen. Gemeinsam ist ihnen allen aber, dass sie die IT-Landschaft maßgeblich beeinflusst haben und einige der bedeutsamsten Deals der IT-Geschichte stellt die folgende Übersicht vor, angeordnet in chronologischer Reihenfolge.   

Ronald Gerald Wayne und Apple, 1976

Ron Wayne gründete zusammen mit Steve Jobs und Steve Wozniak das Unternehmen Apple. Aus seiner Feder stammen das erste Apple-Logo, das Benutzerhandbuch für den Apple I und der erste Gesellschaftervertrag der Apple-Gründer. Nachdem Wayne aber schon einmal mit einem Unternehmen gescheitert war und mehrere Jahre gebraucht hatte, um die Schulden daraus abzutragen, war die Angst vor der Verantwortung und der Haftung größer als das Vertrauen in das Unternehmen.

Also entschied er sich schon kurze Zeit nach der Gründung zu dem Verkauf seiner Anteile. Damals erhielt er 800 US-Dollar für seine Anteile, heute wären sie mehrere Milliarden US-Dollar wert.

Dennoch scheint der oft in Vergessenheit geratene Apple-Mitbegründer seine Entscheidung nicht zu bereuen, denn bis heute betont er in Interviews immer wieder, dass es seinerzeit die aus seiner Sicht bestmögliche Lösung war. 

Tim Paterson und Microsoft, 1980

1980 verkaufte Tim Paterson sein Betriebssystem Q-DOS an Microsoft. Der Verkaufspreis belief sich auf 75.000 US-Dollar. Schon ein Jahr später war das Betriebssystem als „MS-DOS“ Standard auf IBM-PCs und ermöglichte Microsoft so, sich klar von Apple abzugrenzen.

Tim Paterson hingegen ärgerte sich über die mangelnde Würdigung seiner Leistung als Programmierer, denn der große Erfolg von MS-DOS wurde weniger mit ihm in Verbindung gebracht, sondern eher Bill Gates zugeschrieben. Mittlerweile gilt Tim Paterson aber ohne Zweifel als geistiger Vater des Betriebssystems. 

Microsoft und Apple, 1997

Nachdem Apple seit Mitte der 1990er-Jahre in einer tiefen Krise steckte und Verluste in Milliardenhöhe hinnehmen musste, übernahm Steve Jobs 1997 wieder die Führungsrolle. Um das Unternehmen zu retten, vereinbarte er einen Deal mit Microsoft, in dessen Rahmen Microsoft durch den Kauf von stimmrechtslosen Aktien 150 Millionen US-Dollar in Apple investierte.

Im Gegenzug verpflichtete sich Apple, den Internet Explorer als neuen Standard-Webbrowser im Macintosh-Betriebssystem zu installieren. Das Publikum reagierte empört auf diese Ankündigung. Deshalb erklärte Jobs, dass Apple den Internet Explorer zwar für sehr gut hielte, die Nutzer aber selbstverständlich auch weiterhin andere Webbrowser verwenden könnten.

Bei der Industrie hingegen rief das Zweckbündnis großen Zuspruch hervor, denn die Marktanteile von Apple und Microsoft im Desktop-Bereich beliefen sich zusammen auf 100 Prozent und bildeten damit die Grundlage für das Etablieren von neuen, verbindlichen Standards.  

MySpace und Specific Media, 2011

Nachdem MySpace ursprünglich ein Dienst für die kostenlose Speicherung von Daten im Internet war, gründete Tom Anderson 2003 eine Community unter der gleichen Onlineadresse. Zwei Jahre später kaufte der Medienkonzern News Corporation unter Führung von Rupert Murdoch das Unternehmen. Der Kaufpreis belief sich auf stolze 580 Millionen US-Dollar.

Seinerzeit verzeichnete MySpace große Erfolge, denn die bis dahin neue Idee eines weltweiten sozialen Netzwerkes stieß auf große Begeisterung und ließ MaySpace schnell zur größten Online-Community wachsen. Rentabel wurde das Unternehmen aber auch durch den recht lukrativen Vertrag mit Google. Die Erfolgsgeschichte sollte jedoch nicht allzu lange andauern.

Grund hierfür war zum einen die recht lange Liste der Datenskandale und Sicherheitslücken, zum anderen die Gründung der sehr erfolgreichen und heute größten Community Facebook. Nachdem die Mitgliederzahlen und die Seitenaufrufe kontinuierlich gesunken waren und zahlreiche Mitarbeiter entlassen werden mussten, gab die News Corporation im Juni 2011 den Verkauf von MySpace bekannt. Neue Besitzerin ist die kalifornische Online-Werbefirma Specific Media, die das Netzwerk für magere 35 Millionen US-Dollar erwarb.  

Google und Motorola, 2011

Im August 2011 kaufte Google die Mobilfunksparte von Motorola. Damit übernahm Google nicht nur das 102. Unternehmen innerhalb von elf Jahren, sondern investierte mit 12,5 Milliarden US-Dollar auch die bislang höchste Summe.

Dabei ging es bei der Übernahme aber vermutlich weniger um das Unternehmen Motorola Mobility selbst, denn dieses verzeichnet seit einigen Jahren Verluste. Interessanter dürften vielmehr die rund 17.000 Patente sein, die mit der Übernahme einhergingen.

Die Konkurrenz befürchtet jetzt übrigens, dass Google Motorola eine bevorzugte Stellung bei technischen Weiter- und Neuentwicklungen einräumen könnte. Von Samsung ist daher bereits eine Klage geplant.

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