Gesundheitsberatung per Mausklick?

Gesundheitsberatung per Mausklick?

Die wichtigsten Infos und Tipps zu Gesundheitsforen 

Auch wenn es um Gesundheitsthemen geht, wird das Internet zu einer zunehmend beliebten Informationsquelle. In Datenbanken und in Foren können sich Ratsuchende und Betroffene recht schnell, unkompliziert und mehr oder weniger anonym über Krankheitsbilder, Therapien, alternative Behandlungsmethoden und Medikamente informieren, Fragen stellen und sich mit anderen Betroffenen austauschen.

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Gesundheitsberatung per Mausklick?

Grundsätzlich lassen sich die Webseiten und Foren rund um das Thema Gesundheit in drei große Gruppen einteilen:

1.       Informationsseiten.

Mittlerweile gibt es unzählige Gesundheitsseiten im Internet. Einige der Seiten sind letztlich wie Datenbanken aufgebaut, in denen Nutzer Informationen zu unterschiedlichsten Krankheitsbildern und möglichen Behandlungsmaßnahmen abrufen können.

Andere Informationsseiten konzentrieren sich auf ein bestimmtes medizinisches Gebiet oder beschränken sich auf eine bestimmte Erkrankung. Daneben gibt es Seiten, bei denen sich Nutzer anhand von Symptomen anzeigen lassen können, welche Erkrankung möglicherweise vorliegt.

2.       Diskussions- und Informationsforen.

Auf diesen Seiten können Nutzer Fragen stellen oder Stellungnahmen verfassen. Dabei beschäftigten sich die Foren teilweise allgemein mit dem Thema Gesundheit und decken mit entsprechenden Rubriken verschiedene Themenbereiche ab. Andere Foren wiederum konzentrieren sich auf bestimmte medizinische Bereiche oder auch nur auf ein bestimmtes Krankheitsbild.

Bei den meisten Foren handelt es sich um moderierte Angebote, was bedeutet, dass ein Moderator die Inhalte überprüft und dafür sorgt, dass bestimmte Verhaltensregeln eingehalten werden. Die Nutzer, die Fragen stellen oder Beiträge kommentieren möchten, müssen sich in aller Regel registrieren, indem sie ihre E-Mail-Adresse hinterlegen und sich selbst ein Pseudonym vergeben. Neben Foren, in denen sich überwiegend Betroffene und Interessierte austauschen, gibt es auch Expertenforen.

Diese werden beispielsweise von Krankenkassen oder Selbsthilfeverbänden angeboten und hier beantworten Experten die Fragen der Nutzer. Ein Vorteil der Diskussions- und Informationsforen liegt darin, dass die Anonymität der Nutzer weitgehend gewahrt ist. Dadurch fällt es vielen Nutzern leichter, Fragen zu stellen und sich über solche Themen und Erfahrungswerte auszutauschen, über die sie in der Öffentlichkeit aus Scham oder Angst vielleicht nicht sprechen würden.

Andererseits kann sich praktisch jeder an dem Meinungsaustausch beteiligen, was zur Folge hat, dass die Qualität und der Wahrheitsgehalt der Beiträge sehr unterschiedlich ausfallen. 

3.       Foren zu Preisvergleichen.

In diese Gruppe gehören solche Seiten, die Preisvergleiche zu Gesundheitsprodukten und Arzneimitteln anbieten. Oft sind die Foren mit Online-Shops verlinkt, in denen die Nutzer die jeweiligen Produkte direkt kaufen können. Zudem haben Nutzer häufig die Möglichkeit, Bewertungen und Erfahrungsberichte zu bestimmten Produkten zu hinterlassen.

Auf den ersten Blick wirken diese Foren wie allgemein zugängliche Gesundheitsforen. Vielfach werden die Foren jedoch durch Werbeanzeigen der verlinkten Onlineshops finanziert oder sind durch Hersteller von Gesundheitsprodukten gesponsert. Dies hat zur Folge, dass die Informationen zu Gesundheitsthemen oft in engem Zusammenhang mit bestimmten Produkten stehen, letztlich also versteckte Werbung enthalten.  

Die wichtigsten Infos und Tipps zu Gesundheitsforen

Insgesamt kann das Internet überaus wertvoll und hilfreich sein, um sich zu informieren, seinen eigenen Wissensstand zu erweitern und sich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Allerdings kann auch das beste Gesundheitsforum den Gang zum Arzt nicht ersetzen, vor allem dann nicht, wenn eine ernstere Erkrankung vorliegt.

Um sich vor möglichen Risiken und Nebenwirkungen zu schützen, sollten Nutzer beim Umgang mit Gesundheitsforen daher unbedingt folgende Tipps beherzigen:

·         Den Anbieter ermitteln.

Nutzer sollten immer ermitteln, wer der Betreiber des Forums ist. Informationen hierzu lassen üblicherweise über die Buttons „Impressum“, „Wir über uns“ oder auch „Kontakt“ ermitteln. Foren, die von Krankenkassen, wissenschaftlichen Instituten oder Selbsthilfeverbänden angeboten werden, bieten seriöse Informationen, denn hier haften die Anbieter mit ihrem Namen für die Richtigkeit und Glaubwürdigkeit der Inhalte. Etwas anders sieht es aus, wenn Privatpersonen oder auch Handels- und Pharmaunternehmen für das Forum verantwortlich sind.

Hierbei besteht durchaus die Gefahr, dass die veröffentlichten Informationen sehr subjektiv oder von wirtschaftlichen Interessen beeinflusst sind. Insgesamt sollten Nutzer aber auch darauf achten, dass Name, Anschrift und mindestens eine Kontaktmöglichkeit zum Anbieter angegeben sind.

·         Die Qualität beurteilen.

Um einschätzen zu können, wie wertvoll die Informationen tatsächlich sind, sollten Nutzer in Erfahrung bringen, wer für die Inhalte verantwortlich ist und welche Kompetenzen der Autor aufweist. Meinungen, subjektive Empfindungen oder persönliche Erfahrungen von Betroffenen können natürlich hilfreich sein, allerdings dürfen diese nicht als wissenschaftliche Informationen präsentiert werden.

Nutzer, die unsicher sind, sollten den Moderator oder Autor kontaktieren und nach seiner Qualifikation fragen. 

·         Die Darstellung bewerten.

Grundsätzlich dürfen die dargestellten Informationen nicht einseitig sein. Geht es beispielsweise um Therapien, sollten nicht nur der Nutzen, sondern immer auch mögliche Risiken und Alternativen aufgeführt sein. Gleiches gilt, wenn in der Forschung unterschiedliche Auffassungen vorhanden sind. Auch hierauf sollte hingewiesen werden.

Vorsicht ist geboten, wenn auf der Seite nur eine Therapie mit einem bestimmten Produkt oder ein Produkt als eine Art Wundermittel beworben wird. Bei diesen Seiten handelt es sich um reine Werbeseiten, die mit seriösen Informationen in aller Regel wenig zu tun haben. Wichtig ist außerdem, dass eine klare, eindeutige und saubere Trennung zwischen Information und Werbung gegeben sein muss.

·         Die Aktualität überprüfen.

Nicht alle Foren werden regelmäßig aktualisiert. Nutzer sollten daher immer darauf achten, wann die veröffentlichten Informationen erstellt oder zum letzten Mal aktualisiert wurden. Angesichts des schnellen medizinischen Fortschritts können veraltete Informationen schnell wertlos sein.

·         Mehrere Quellen nutzen.

Nutzer sollten sich nie nur auf eine Information verlassen. Stattdessen ist sinnvoller, sich auf mehreren Gesundheitsseiten umzusehen, um so den Wahrheitsgehalt besser einschätzen zu können. Vor allem bei ernsteren Erkrankungen ist der Arzt aber unverzichtbar.

Seriöse Gesundheitsforen weisen jedoch darauf hin, dass der Arzt oder Apotheker zu Rate gezogen werden sollte und eine Eigentherapie als Ergänzung oder Ersatz der bisherigen Behandlung keinesfalls ohne Rücksprache mit dem behandelten Arzt begonnen werden darf. 

·         Persönliche Daten nur sparsam weitergeben.

Vor allem wenn nicht klar ist, wer für das Gesundheitsforum verantwortlich ist, sollten Nutzer bei der Weitergabe von persönlichen Daten sehr vorsichtig sein. Für viele Unternehmen sind E-Mail- und Postadressen sowie Angaben zur Person wichtige Instrumente für Werbebotschaften.

Sinnvoll kann daher immer sein, sich eine zweite E-Mail-Adresse zuzulegen und diese für den Besuch von Foren zu nutzen. Die Haupt-Email-Adresse bleibt so von lästigem Spam verschont. Sofern kostenpflichtige Dienste genutzt werden, sollten Nutzer zudem darauf achten, dass die Übermittlung von Bank- und Kreditkartendaten immer über eine verschlüsselte Verbindung erfolgt.

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