Welche Bildformate für die Webseite?

Welche Bildformate für die Webseite?

Neben Textinhalten sind auch Bilder auf Webseiten fast schon Standard. In den 1980er- und 90er-Jahren wurden Bildformate wie JPEG und GIF entwickelt. Später kam PNG dazu. Diese Formate aus den Anfangszeiten des Internets werden auch heute noch am häufigsten verwendet. In jüngerer Vergangenheit gesellten sich Bildformate wie HEIF und WebP dazu. Diese leistungsstarken Formate sind besser auf die heutigen Anforderungen an die digitalen Medien abgestimmt.

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Welche Bildformate für die Webseite

Doch damit stellt sich die Frage, welche Bildformate sich am besten für die eigene Webseite eignen. Sollten es die altbewährten Klassiker sein oder sind die neueren Formate sinnvoller?

Schauen wir uns die fünf genannten Bildformate einmal näher an:

JPEG

Das Bildformat JPEG stammt aus den späten 1980er-Jahren. Damals steckten digitale Anwendungen und das Internet in seiner heutigen Form noch in den Kinderschuhen.

Das P im Namen des Bildformats weist daraufhin, dass der Standard seine Wurzeln in der Photographie hat. Die Idee bei der Entwicklung von JPEG war, dass Fotos in Form von Bytes über ein Netzwerk zugänglich sein sollten. Durch die sogenannte verlustbehaftete Komprimierung werden dafür alle Bestandteile des jeweiligen Bildes gespeichert. Gleichzeitig werden Pixel, die nicht notwendig sind, entfernt.

Das Löschen der Pixel ist vor allem dann ein Nachteil, wenn bei einem Bild sofort auffällt, dass an einigen Stellen Pixel fehlen. Gleiches gilt für Logos, bei denen das Farbschema leicht verändert dargestellt ist. Hinzu kommt, dass bei einer verlustbehafteten Komprimierung bei jedem Speichervorgang ein paar Details verloren gehen. Das hat zur Folge, dass die Genauigkeit des Bildes nach und nach weniger wird.

Ein weiterer Minuspunkt vom Bildformat JPEG liegt darin, dass es transparente Hintergründe und Animationen nur bedingt unterstützt. Doch gerade sie sind auf heutigen Webseiten sehr beliebt.

GIF

Etwa zur gleichen Zeit wie JPEG wurde das Bildformat GIF entwickelt. Weil GIF eine verlustfreie Komprimierung verwendet, können die originalen Daten ohne irgendwelche Veränderungen oder Verluste aus den komprimierten Daten wiederhergestellt werden.

Aus diesem Grund ist das Bildformat für Grafiken, Bilder und Logos, bei denen es auf die exakte Wiedergabe des Farbschemas ankommt, zunächst besser geeignet als JPEG. Zumal GIF auch Bilder mit transparentem Hintergrund unterstützt. Außerdem können die Grafiken animiert werden.

Zunächst deshalb, weil es auch einen großen Minuspunkt gibt. Dieser Minuspunkt ist die enorme Größe der Dateien. Bilder im Format GIF können sich sehr nachteilig auf die Ladezeiten und damit auf die Leistung der Webseite auswirken. Vor allem bei Seiten, die für mobile Ansichten optimiert sind, kann das ein echtes Problem sein.

PNG

Bei PNG handelt es sich um ein Dateiformat, das auf Rastergrafiken basiert und die verlustfreie Komprimierung unterstützt. Entwickelt wurde PNG Mitte der 1990er-Jahre als eine unabhängige, verbesserte Alternative zu GIF, nachdem beim Bildformat GIF Probleme mit dem Patent aufgetreten waren.

PNG wurde speziell für die Nutzung im Internet ausgearbeitet und unterstützt transparente Hintergründe. Heute ist PNG das Bildformat, das am häufigsten im Web eingesetzt wird.

Allerdings ist auch bei PNG die Dateigröße der Schwachpunkt. Je nachdem, wie die Datei verwendet wird, ist ein Bild im Format PNG oft größer als eine JPEG-Grafik.

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WebP

Mit WebP hat Google im Jahr 2010 ein neues, schlankes Bildformat ins Leben gerufen, das sowohl eine verlustbehaftete als auch eine verlustfreie Komprimierung ermöglicht. Das Bildformat unterstützt Transparenz, erlaubt Animationen und verfolgt die Absicht, kleinere Bilder zu erzeugen als das Format JPEG.

Das Hauptanliegen von WebP ist allerdings weniger, Bilder in einer hohen Qualität bereitzustellen. Vielmehr geht es in erster Linie darum, kurze Ladezeiten zu erreichen.

WebP ist ein gutes Beispiel dafür, wie schwer es ist, ein neues Bildformat zu etablieren. Obwohl das Bildformat vom Internetriesen präsentiert und unterstützt wurde, konnte es sich nie ernsthaft durchsetzen. So sind Bilder im Format WebP auf weniger als einem Prozent aller Webseiten vertreten.

HEIF

Unterstützt von Nokia und Apple, entwickelte die Moving Picture Experts Group das Bildformat HEIF. HEIF steht für High Efficiency Image File.

Das Bildformat unterstützt sowohl einzelne Bilder als auch ganze Bildsequenzen. Es arbeitet mit einer verlustbehafteten und einer verlustfreien Komprimierung und erzeugt Bilder, die im Durchschnitt ein gutes Drittel kleiner sind als JPEG.

Bearbeitungen werden innerhalb der Datei getrennt voneinander gespeichert. Das führt dazu, dass sich an der Qualität der Originaldatei nichts ändert.

Zu den Besonderheiten von HEIF gehört, dass es Bewegungen im Moment der Aufnahme darstellen und 3D-ähnliche Bilder erzeugen kann. Außerdem beinhaltet es verschiedene Funktionen, die unter anderem die Helligkeit der Farben erhöhen und das Farbspektrum vergrößern.

Auf Geräten von Apple werden Bilder grundsätzlich im Format HEIF gespeichert und für einen Versand an andere Geräte dann ins Format JPEG umgewandelt.

Welche Bildformate für die Webseite?

Um zu unserer Ausgangsfrage zurückzukommen, lautet die Antwort, dass es wohl auf eine Kombination verschiedener Bildformate hinauslaufen wird.

JPEG, GIF und PNG sind in den frühen Phasen des Internets entstanden und haben die digitalen Entwicklungen seitdem begleitet. Sie bieten zwar nur eingeschränkte Möglichkeiten und laden langsamer. Aber sie funktionieren auf so gut wie allen Geräten und den meisten Browsern.

Auch wenn ein Internetnutzer einen älteren Computer, ein veraltetes Handy oder einen nicht mehr ganz aktuellen Browser verwendet, kann er Bilder in diesen Formaten fehlerfrei sehen.

Neuere Formate wie HEIF und WebP sorgen für ein größeres Nutzererlebnis und sind eher in der Lage, höheren Ansprüchen gerecht zu werden. Sie verkürzen die Ladezeiten und bieten mehr Gestaltungsmöglichkeiten. Doch das Risiko ist, dass nicht alle Besucher die Grafiken auch wirklich ohne Fehler und in ihrer vollen Pracht sehen können.

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Gerd Tauber - Programmierer, Samuel Wilders IT- Experte und Markus Berthold Inhaber einer Medienagentur, Ferya Gülcan Inhaberin Onlinemedien-Agentur, Christian Gülcan Inhaber Artdefects Media Verlag, schreiben hier Wissenswertes zum Thema IT, Internet, Hardware, Programmierung, Social-Media, Software und IT-Jobs.

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