Was ist eine permissioned Blockchain? Teil 1

Was ist eine permissioned Blockchain? Teil 1

Mit der Verbreitung von Kryptowährungen und generell der Blockchain-Technologie gewinnt die Blockchain im Zusammenhang mit Digitalisierungsprojekten immer mehr an Bedeutung. Für viele Unternehmen und Behörden ist es interessant, interne Transaktionen sicher, schnell und nachvollziehbar abwickeln zu können. Die Blockchain-Technologie ist nicht auf bestimmte Kryptowährungen oder Infrastrukturen begrenzt.

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Was ist eine permissioned Blockchain Teil 1

Vielmehr lässt sich das Prinzip, auf dem sie basiert, auf die verschiedensten Anwendungsfälle übertragen. Doch jedes Unternehmen und jedes Projekt ist anders und hat folglich auch seine eigenen Anforderungen.

Aus diesem Grund führt meist kein Weg an einem individuell ausgestalteten Distributed Ledger Technologie Konzept vorbei. Denn in aller Regel eignet sich eine Blockchain, die öffentlich und für jeden einsehbar ist, für betriebsinterne Abläufe schlichtweg nicht.

An dieser Stelle kommt die permissioned Blockchain ins Spiel. Sie bietet einerseits alle Vorteile der Distributed Ledger Technologie (DLT) und schafft andererseits durch die strenge Zugriffskontrolle ein hohes Maß an Sicherheit.

Was genau eine permissioned Blockchain ist, wie sie funktioniert, welche Vorteile sie hat und worin ihre Minuspunkte liegen, erklären wir in einem zweiteiligen Beitrag!:

Welche Arten von Blockchains gibt es?

Bei der Blockchain als DLT-Konzept lassen sich drei verschiedene Varianten voneinander unterscheiden. Jede davon definiert, in welcher Form ein Zugriff auf das Netzwerk möglich ist.

Die vielleicht bekannteste Version ist die public Blockchain, also die öffentliche Blockchain. Sie findet zum Beispiel beim Bitcoin Anwendung. Jeder Nutzer, der einen Computer und Zugriff aufs Internet hat, kann am Netzwerk teilhaben.

Gleichzeitig kann jeder Teilnehmer innerhalb der Blockchain Transaktionen durchführen, bestätigen und so auch Rechenleistung zur Verfügung stellen.

Die zweite Variante ist eine konsortiale Blockchain. Auch als Hybrid bezeichnet, ermöglicht sie zwar einen Zugriff auf das Netzwerk und einen Zugang zu den Daten von außen. Aber es gibt eine Organisation, die die Transaktionen kontrolliert und validieren kann. Daher wird auch von einer restriktiven Blockchain gesprochen.

Noch eingeschränkter ist die permissioned oder private Blockchain. Nur Mitglieder, die über die entsprechenden Zugriffsrechte verfügen, können Daten austauschen und Transaktionen bestätigen.

Unbekannte Nutzer haben keinen Zugang zum Netzwerk. Ein Rollen-Management legt fest, in welcher Form welches Mitglied in der Blockchain agieren kann. So ist zum Beispiel möglich, dass nur ausgewählte Mitglieder oder auch ausschließlich die Organisation Transaktionen validieren können.

Öffentliche Blockchains brauchen sehr viel Rechenleistung. Anders können sie die Vielzahl an Transaktionen nicht durchführen. Restriktive Blockchains kommen mit weit weniger Rechenleistung aus. Doch für Unternehmen und Behörden ergeben sich noch diverse andere Vorteile.

Ein wesentlicher Punkt ist, sie oft wissen müssen, mit wem ein Austausch von Daten erfolgt, um rechtliche Vorgaben und organisatorische Anforderungen sicherzustellen. Eine permissioned Blockchain macht dies möglich.

Was kennzeichnet eine permissioned Blockchain?

Die beiden Hauptmerkmale einer privaten Blockchain sind, dass der Zugriff auf das Netzwerk beschränkt ist und dass es eine übergeordnete Organisation gibt, die das Netzwerk verwaltet.

Dadurch hat der Inhaber der privaten Blockchain immer die Kontrolle darüber, welcher Nutzer oder Computer in dem Netzwerk interagiert, Transaktionen durchführt oder diese bestätigt. An der Blockchain kann nur jemand teilhaben, dem die Organisation den Zugriff gewährt oder eine bestimmte Rolle zugewiesen hat.

Dieser Ansatz ist das genaue Gegenteil von einer public Blockchain, die weder den Zugriff reglementiert noch von einer übergeordneten Instanz verwaltet wird. Während eine öffentliche Blockchain zumindest in gewissem Umfang Anonymität bei den Interaktionen ermöglicht, fällt das Anonyme in einer permissioned Blockchain weg.

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Die verwaltende Instanz ist in der Lage, jeden Nutzer zu identifizieren und ihn bei Bedarf direkt anzusprechen. Verglichen mit einer öffentlichen Blockchain, erhöht dieser Umstand die Sicherheit einer privaten Blockchain deutlich.

Doch es gibt noch weitere Faktoren, die eine permissioned Blockchain kennzeichnen:

Begrenzung der Nutzer

Ein wichtiges Prinzip bei einer privaten Blockchain ist, dass die Teilnehmer des Netzwerks begrenzt sind. Einzig der Betreiber und Verwalter der Blockchain bestimmt, wer in welchem Umfang teilnehmen kann.

Für den Zugriff auf das Netzwerk braucht der Nutzer also zunächst eine Autorisierung. Üblicherweise muss er dazu seine Identität preisgeben und gegenüber der verwaltenden Instanz verifizieren. Bestimmte Anwendungen machen diese Vorgehensweise sogar unumgänglich, damit die rechtlichen Anforderungen erfüllt sind.

Kontrolle durch Rechte und Rollen

Eine Kontrollinstanz in der permissioned Blockchain ermöglicht dem Betreiber, die Nutzer zu autorisieren und ihnen Rollen zuzuweisen. Durch die Rollen erhalten die Nutzer bestimmte Rechte oder gewisse Aufgaben.

Sieht eine Nutzerrolle zum Beispiel das Validieren von Transaktionen vor, dann können auch nur Nutzer mit dieser Rolle Blöcke in der Blockchain schürfen. Auf diese Weise werden die Transaktionen besser nachvollziehbar.

Gleichzeitig entfällt dadurch die Notwendigkeit, die Ressourcenlast auf die allgemeine Rechenleistung zu verteilen, um das Fortbestehen der Blockchain sicherzustellen.

Die Rollen ermöglichen dem Betreiber außerdem, den Zugriff auf die Daten zu steuern. Dazu kann er etwa eine Benutzerrolle einrichten, die dazu führt, dass die jeweiligen Nutzer sensible und mit Blick auf den Datenschutz relevante Daten sehen.

Teilnehmer im Netzwerk, denen diese Rolle nicht zugewiesen wurde, können solche Daten hingegen nicht einsehen.

Die Sicherheit

Strenge Regeln bei den Zugriffsrechten der Teilnehmer und die Möglichkeit, das Netzwerk sehr detailliert zu verwalten, machen eine permissioned Blockchain enorm sicher. Der Betreiber des Netzwerks hat es in der Hand, wer welche Daten sehen und bearbeiten kann.

Außerdem hat er die Kontrolle darüber, wie die Nutzer im Netzwerk agieren und welcher Nutzer welche Transaktionen durchführt oder bestätigt. Dabei ist die Transparenz für jeden einzelnen Teilnehmer gleichermaßen gegeben.

Die Merkmale der permissioned Blockchain machen diese Variante für allem für Unternehmen, Behörden und andere Organisationen interessant. Denn in ihrem Umfeld spielt die Datensicherheit eine zentrale Rolle.

Ähnlich wie die Zuständigkeiten und Befugnisse von Mitarbeitern unterschiedlich gewichtet sind, ermöglicht die permissioned Blockchain, die Rollen der Netzwerkteilnehmer verschieden anzulegen. Dadurch kann die private Blockchain die Unternehmensstruktur aufgreifen und abbilden.

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