Fake-Bewertungen erkennen – 10 Tipps

Fake-Bewertungen erkennen – 10 Tipps

Ob Produkte, Reisen, Restaurants, Dienstleistungen, Ärzte oder sogar Arbeitgeber: Bewertungen sind ganz schön nützlich. Und in Umfragen gaben rund zwei Drittel der befragten User an, dass sie sich die Meinungen und Kommentare anderer Kunden durchlesen, bevor sie sich entscheiden.

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Fake Bewertungen

Schließlich lassen sich so oft einige Fragen schon im Vorfeld klären und Enttäuschungen vermeiden.

Doch gerade weil sich so viele Nutzer auf die Bewertungen verlassen, wird damit ordentlich Schindluder getrieben. Genaue Zahlen dazu, wie viele Bewertungen echt und wie viele gefälscht sind, gibt es nicht. Einige Studien schätzen den Anteil der Fake-Bewertungen auf zehn bis 15 Prozent, andere Studien gehen von 30 Prozent oder sogar noch mehr aus.

Fest steht jedenfalls, dass eben längst nicht alle vermeintlichen Kunden-Bewertungen auch wirklich von echten Kunden stammen. Tatsächlich gibt es inzwischen sogar Agenturen, die ihr Geld damit verdienen, auf verschiedensten Plattformen Bewertungen zu schreiben.

Professionelle Fake-Bewertungen sind sogar für Experten oft erst auf den zweiten Blick auszumachen. Aber die gute Nachricht ist: Es gibt durchaus Anzeichen, die gefälschte Kommentare entlarven.

Welche? Hier sind zehn Tipps, die dabei helfen,
Fake-Bewertungen zu erkennen:

 

  1. Die Textlänge beachten.

Wenn ein Kunde einen sehr langen Text verfasst und darin selbst kleine Nebensächlichkeiten ausführlich beschreibt, ist Skepsis angebracht. Denn ein echter Kunde würde wohl kaum einen solchen Aufwand betreiben. Wenn er sich schon die Zeit nimmt, um eine Bewertung zu schreiben, belässt er es eher bei wenigen Sätzen. Er sagt in kurzen Worten, was ihm gefällt und was nicht. Manchmal bleibt es sogar bei ein paar Stichpunkten.

 

  1. Sich das Profil des Verfassers ansehen.

Hilfreich ist immer, sich einmal anzuschauen, wer die jeweilige Bewertung geschrieben hat. Ein Klick auf den Namen des Verfassers führt meist zu seinem Profil. Stellt sich dann heraus, dass er innerhalb recht kurzer Zeit mehrere Bewertungen zu einer Ware geschrieben hat, ist das seltsam. Denn wer kauft schon fünf Fahrräder oder vier Fernseher innerhalb von drei Monaten? Und das vor allem dann, wenn er die Produkte positiv bewertet hatte?

Natürlich kann es sein, dass ein Verfasser sehr viele Bewertungen schreibt. Bei einem echten Kunden ist die Produktpalette dann aber auch bunt gemischt – von Kleidung über Elektrogeräte bis hin zu Büchern ist vieles dabei. Eben, weil der Kunde die Sachen tatsächlich für seinen Gebrauch gekauft hat. Im Unterschied dazu spezialisieren sich Fälscher häufig auf einen bestimmten Produktbereich.

 

  1. Den Zeitpunkt berücksichtigen.

Verdächtig ist, wenn ein neues Produkt, das erst seit wenigen Stunden überhaupt gekauft werden kann, gleich eine ausführliche Bewertung bekommt. Fake-Bewertungen werden oft bei der Markteinführung platziert, um so den Verkauf anzukurbeln.

Ein begehrtes Nachfolge-Modell, dessen Verkaufsstart schon seit Wochen angekündigt und das von den Fans bereits sehnlichst erwartet wird, wird natürlich innerhalb recht kurzer Zeit viele Kommentare verzeichnen. Doch bei einem eher unbekannten Modell ist das ziemlich unwahrscheinlich. Hier werden die echten Bewertungen eher nach und nach eintrudeln.

 

  1. Die Formulierungen auf sich wirken lassen.

Bewertungen, die sehr allgemein formuliert sind, sind häufig Fälschungen. Lautet der Kommentar zum Beispiel „Hotel super, Zimmer toll, Essen hervorragend“ und hat der Verfasser gleichzeitig fünf von fünf möglichen Sternen vergeben, liegt der Verdacht nahe, dass er nie in dem Hotel war. Zudem ist eine solche Bewertung ohnehin nicht sehr aussagekräftig.

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Aber auch Formulierungen, die sehr an Werbeprospekte erinnern, sollten stutzig machen. Ein echter Kunde würde vermutlich nicht schreiben, dass „der traumhafte Ausblick von der Dachterrasse für unvergessliche Urlaubsmomente gesorgt hat“. Skepsis ist außerdem dann angebracht, wenn der vollständige Produktname mehrfach in der Bewertung auftaucht. Denn ein realer Käufer schreibt anstelle vom „Turbo-Sauger X-123 Y 45“ schlicht vom neuen Staubsauger.

 

  1. Einen Blick auf die Rechtschreibung werfen.

Auf den ersten Blick liegt es nahe, dass Rechtschreib-, Tipp- und Zeichensetzungsfehler für eine echte Bewertung sprechen. Denn der Kommentar wird mal eben schnell eingegeben. Kaum ein Käufer schreibt seine Bewertung in einem Textverarbeitungsprogramm, lässt die Rechtschreibprüfung drüber laufen und kopiert sie dann in das Feld auf der Plattform. Allerdings wissen das die Agenturen und die professionellen Bewertungsschreiber eben auch. Der eine oder andere Flüchtigkeitsfehler ist deshalb durchaus in Ordnung. Wenn eine Bewertung aber auffällig viele Fehler enthält, ist sie vermutlich nicht echt.

 

  1. Auf den Durchschnittswert setzen.

Zwei, drei Bewertungen sagen nicht viel aus. Denn wenn eine dieser Bewertungen gefälscht ist, ist die Durchschnittswertung wenig aussagekräftig. Hat ein Produkt hingegen 50 oder 100 Bewertungen, fällt ein gefälschter Kommentar kaum ins Gewicht. Zudem ist ziemlich unwahrscheinlich, dass sich gleich mehrere Fake-Bewertungen unter den Urteilen tummeln.

Der Nutzer sollte deshalb immer darauf achten, wie viele Kommentare es insgesamt sind. Bei einer großen Anzahl von Bewertungen ist ein Gesamtschnitt von vier Sternen immer noch sehr gut. Denn unzufriedene Kunden wird es immer geben. Gut ist auch, wenn der Nutzer nicht nur die positiven, sondern auch die negativen Bewertungen liest. Die Wahrheit liegt – je nachdem, was der Nutzer von dem Produkt erwartet – oft irgendwo dazwischen.

 

  1. Verifizierte Käufe bevorzugen.

In sehr vielen Online-Shops und Bewertungs-Plattformen wird es mit einem entsprechenden Hinweis gekennzeichnet, wenn der Kunde, der die Bewertung abgibt, das Produkt tatsächlich gekauft oder die Dienstleistung in Anspruch genommen hat. Und bei einem verifizierten Kauf ist die Wahrscheinlichkeit einer gefälschten Bewertung sehr gering. Denn wozu sollte der Kunde das Produkt erst kaufen, wenn er ohnehin nur eine Fake-Bewertung abgeben will?

Gleichzeitig sollte der Nutzer einer einzelnen Bewertung aber nicht zu viel Bedeutung beimessen. Denn längst nicht jeder Kunde bewertet objektiv und fair. Zudem wird oft weniger das Produkt an sich, sondern eher die Bestellabwicklung oder die Lieferzeit bewertet. Solche Kommentare helfen dem Nutzer aber nicht weiter.

 

  1. Sich nicht einlullen lassen.

Es mag sich zwar nett lesen, wenn der Verfasser in seiner Bewertung darüber erzählt, wie selbst sein vierjähriger Enkel das Produkt im Handumdrehen bedienen konnte. Oder wie begeistert sein Ehepartner über die gute Verarbeitung und das chice Design war.

Oder wenn er eine Anekdote aus dem tollen Urlaub, den er mit seinen betagten Großeltern in dem schönen Hotel verbracht hat, zum Besten gibt. Nur leider ist der Wahrheitsgehalt solcher Bewertungen oft ziemlich gering. Denn ein echter Kunde würde eher selten so viel Einblick in seine Privatsphäre geben. Er wird sich vielmehr auf die Fakten beschränken.

 

  1. Bei beschenkten Kunden skeptisch sein.

Es gibt nicht nur gefälschte Bewertungen. Sondern es gibt auch Urteile von Kunden, die das entsprechende Produkt für einen Produkttest kostenfrei zur Verfügung gestellt bekommen. Natürlich ist nicht gesagt, dass ein Produkttester keine objektive Meinung verfassen kann. Wenn dieser Kunde aber regelmäßig Geschenke bekommt und möchte, dass das in Zukunft so bleibt, wird er sich mit allzu deutlicher Kritik vermutlich eher zurückhalten.

Generell sollte der Nutzer solche Bewertungen deshalb eher skeptisch betrachten. Da sie aber in aller Regel gekennzeichnet sind, zum Beispiel mit Hinweisen wie „Kundenmeinung“, sind sie zumindest leicht auszumachen.

 

  1. Auf mehreren Portalen recherchieren.

Es gibt praktisch kein Produkt, das nur über eine einzige Plattform erhältlich ist. Dementsprechend gibt es auf den verschiedenen Portalen auch unterschiedliche Bewertungen. Für viele Produkte wurden zudem Tests von unabhängigen Stellen durchgeführt. Es kann sich also durchaus lohnen, ein bisschen zu recherchieren. Natürlich macht das mehr Aufwand. Aber der Nutzer erhält auf diese Weise einen guten Querschnitt und kann sich leichter sein eigenes Urteil bilden.

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