Grundwissen zu relationalen Datenbanken

Kritikpunkte zu relationalen Datenbanken 

Trotz der vielen positiven Eigenschaften gibt es auch einige Kritikpunkte am relationalen Datenbankmodell:

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Ÿ         Wird ein Objekt gespeichert, wird es im Rahmen der relationalen Darstellung auf mehrere unterschiedliche Relationen aufgeteilt. Üblicherweise sind Anwendungsobjekte komplex, was bedeutet, dass sie sich selbst ebenfalls aus mehreren Objekten oder Listen zusammensetzen. 

Das relationale Modell kennt jedoch nur aus Werten zusammengesetzte Tupelmengen. Daher wird es bei einer Abfrage durch das Datenbankmanagementsystem notwendig, komplexe Anwendungsobjekte durch zahlreiche, hintereinander ausgeführte Operationen aus den einzelnen Relationen wiederherzustellen.

Dadurch kann es zu unübersichtlichen Abfragen kommen, die jedes Mal auf ihre Anpassungsnotwendigkeit hin überprüft werden müssen, wenn das Anwendungsobjekt strukturell verändert wird.

Der Einsatz von hintereinander ausgeführten Operationen, den sogenannten Joins, der eine Unterstützung durch passende Datenbank-Indizes erforderlich macht, führt dazu, dass der Zugriff auf ein Objekt sowohl im Zusammenhang mit dem Ressourcenbedarf als auch hinsichtlich des Entwicklungsaufwandes deutlich aufwändiger ist.

Ÿ         Um Tupel eindeutig zu identifizieren, wird es teilweise erforderlich, künstliche Schlüssel einzusetzen. Auf diese Weise kann beispielsweise die Größe eines Schlüssels, der als Fremdschlüssel definiert werden soll, verkleinert oder es können Gehört-zu-Beziehungen einbettet werden.

Durch künstliche Schlüssel werden somit Attribute in eine Relation integriert, die keine Bedeutung für die abstrakte Beschreibung eines Anwendungsobjektes sind, sondern lediglich die Funktion von Verwaltungsinformationen haben.

Ÿ         In vielen relationalen Datenbanken werden Datenmanipulationssprachen verwendet, deren Mächtigkeit eingeschränkt ist. Dadurch entsteht vielfach die Notwendigkeit von Schnittschnellen mit mächtigeren Programmiersprachen.

Dies  kann aber wiederum zu einer schwierigeren Handhabung führen, beispielsweise wenn das mengenorientierte SQL in dem satzorientierten C++ verarbeitet werden soll. Allerdings gibt es relationale Datenbanken, in denen mit beispielsweise PL/pgSQL in PostgreSQL oder PL/SQL in Oracle mächtige Programmiersprachen vorhanden sind. 

Ÿ         In einer relationalen Datenbank ist es nicht möglich, das typische Verhalten von einem Objekt in einer Anwendung zu beschreiben.

Eine solche Beschreibung ist damit nur außerhalb der Datenbank möglich und erfordert eine entsprechende Anwendungssoftware. Nutzen jedoch mehrere Anwendungen einen identischen Datenbestand, kann eine redundante Implementierung die Folge hiervon sein.

Die gesamte Dokumentation mit mehr Grafiken als PDF-Download:

PDF – Grundwissen zu relationalen Datenbanken

Weiterführende Anleitungen und Tipps zum Datenbankmanagement:

Thema: Grundwissen zu relationalen Datenbanken 

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