4 simple Backup-Strategien

4 simple Backup-Strategien 

In großen Unternehmen kümmert sich die IT-Abteilung um die Sicherung der Daten. Ein Datenleck oder gar ein Datenverlust kann schließlich nicht nur große finanzielle Schäden verursachen, sondern auch zu ernsthaften Imageproblemen führen. Derart schlimme Konsequenzen muss ein Kleinunternehmen oder ein privater Nutzer zwar nicht befürchten.

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Trotzdem ist es auch hier sehr ärgerlich, wenn wichtige Dateien plötzlich verloren sind oder gleich das ganze System nicht mehr funktioniert. Um solche Szenarien zu vermeiden, führt deshalb letztlich kein Weg an einer Datensicherung vorbei. Doch wie können die Daten unkompliziert, kostengünstig und trotzdem sicher und zuverlässig gespeichert werden?

Hier sind vier Vorschläge für simple Backup-Strategien!:

 

1. Backup-Strategie: externe Festplatte

Die schnellste und einfachste Lösung, um einzelne Daten oder das ganze System zu sichern, ist eine externe Festplatte. Je nach Betriebssystem kann das Abbild entweder mithilfe von internen Anwendungen oder mit einem externen Backup-Tool erstellt werden. Profi-Kenntnisse sind aber in beiden Fällen nicht notwendig.

Auch ein weniger erfahrener Computernutzer kann diese Backup-Strategie also umsetzen. Ein weiterer Vorteil ist, dass für diese Form der Datensicherung keine zusätzlichen Kosten anfallen. Ein großer Minuspunkt ist allerdings, dass die Daten physisch an die externe Festplatte gebunden sind. Wird die Festplatte beschädigt, hat sie einen Defekt oder geht sie verloren, sind auch die Daten weg. Ein weiterer Nachteil ist, dass normalerweise nur bei der ersten Sicherung eine Kopie des gesamten Systems angefertigt wird. Bei allen folgenden Sicherungen werden lediglich die Änderungen überschrieben.

Das Management von verschiedenen Dateiversionen wird dadurch langfristig gesehen recht schwierig. Hinzu kommt, dass immer nur ein Nutzer auf die gesicherten Daten auf der externen Festplatte zugreifen kann. Deshalb eignet sich diese Backup-Strategie in erster Linie für die Datensicherung von einzelnen Rechnern.  

 

2. Backup-Strategie: NAS

Das Kürzel NAS steht für Network Attached Storage. Dahinter verbirgt sich ein Speichermedium, das an das lokale Netzwerk angeschlossen wird. Dadurch können alle Teilnehmer des Netzwerks, die über eine entsprechende Berechtigung verfügen, ihre Daten hier ablegen, speichern und das NAS als Sicherungsserver nutzen. Somit funktioniert ein NAS-System im Prinzip wie eine lokale Cloud. Um das NAS-System umzusetzen, können geeignete Festplatten verwendet werden, die sich bei Bedarf durch größere Festplatten ersetzen lassen. Dadurch bietet ein NAS-System viel Flexibilität.

Der NAS-Speicher erscheint auf den Rechnern im Netzwerk als Laufwerk. Spezielle Kenntnisse für die Nutzung sind deshalb nicht notwendig. Auch die mitgelieferte Software ist inzwischen meist so konzipiert, dass ein Laie keine größeren Probleme bei der Einrichtung haben sollte. Ein Backup wird genauso erstellt wie die Datensicherung auf einer externen Festplatte. Allerdings bleiben auch bei einem NAS-System die Daten physisch ans Gerät gebunden.

Ähnlich wie bei einer externen Festplatte führt ein Defekt oder ein Diebstahl somit ebenfalls zum Verlust der Daten. Abhilfe kann hier aber das sogenannte RAID-Verfahren schaffen. RAID steht für Redundant Array of Independent Discs und bezeichnet ein Verfahren, bei dem die Daten bewusst auf mehreren Datenträgern innerhalb des NAS abgelegt werden. Dadurch bleiben die Daten erhalten, selbst wenn ein Datenträger ausfällt. Allerdings reduziert sich durch das RAID-Verfahren die Speicherkapazität insgesamt.

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3. Backup-Strategie: Online-Speicher

Eine weitere Möglichkeit für eine unkomplizierte Backup-Strategie ergibt sich durch spezialisierte Online-Services. Die Anbieter erstellen in regelmäßigen Abständen Sicherungen des Systems, verschlüsseln sie und legen sie auf ihren Servern ab. Der große Pluspunkt dieser Backup-Strategie ist, dass die Sicherungen automatisch und im Hintergrund angefertigt werden. Der Nutzer muss sich somit keine Gedanken um die Sicherung seiner Daten machen.

Ein weiterer Pluspunkt ist, dass die Sicherungen jederzeit und unabhängig vom Standort hochgeladen und umgekehrt vom Nutzer auch heruntergeladen werden können. Mehr als eine Internetverbindung ist dafür nicht notwendig. Ältere oder gelöschte Dateiversionen stehen noch bis zu 30 Tage nach dem Überschreiben bzw. der Löschung zur Verfügung. Auch was die Speicherkapazität angeht, kann diese Form der Backup-Strategie punkten.

Denn die Dienstleister bieten riesige, mitunter sogar unbegrenzte Online-Speicher an. Ein Nachteil ist aber, dass die großen, namhaften Anbieter in den USA sitzen. Dies hat Auswirkungen auf den Datenschutz. Hinzu kommt, dass sich das Dateimanagement auch bei einer Datensicherung online letztlich nur auf die Versionen beschränkt, die zum Zeitpunkt der jeweiligen Sicherung vorhanden waren.

 

4. Backup-Strategie: Business-Cloud

Business-Versionen von Online-Clouds speichern alle relevanten Dateien in Echtzeit. Über lokale Clients können alle Teilnehmer des Netzwerks Dateien erstellen, bearbeiten, verschieben oder löschen. Das Abbild in der Cloud wird daraufhin automatisch synchronisiert und den Netzwerkteilnehmern stets in der aktuellen Version angezeigt. Dabei kann festgelegt werden, welche Dateien im synchronisierten Bereich verbleiben und bei welchen Dateien sich der jeweilige Nutzer selbst um die Datensicherung kümmert.

Ebenso kann eingestellt werden, welcher Netzwerkteilnehmer in welchem Umfang auf welche Dateiordner zugreifen kann. Scheidet ein Nutzer aus dem Netzwerk aus, wird sein Account deaktiviert, so dass er keinen Zugriff mehr auf die Cloud hat. Business-Lösungen sind häufig in umfangreiche Office-Tools integriert.

Dadurch können dann nicht nur Dateien, sondern beispielsweise auch Terminkalender, Kontakte und E-Mails verwaltet werden. Die online gesicherten Daten bleiben selbst dann erhalten und aktuell, wenn ein Rechner oder gleich das gesamte Netzwerk ausfällt. Hinzu kommt, dass Veränderungen an Dateien nachvollziehbar bleiben. Über den Browser können nämlich Infos darüber eingesehen werden, welcher Netzwerkteilnehmer eine Datei wann und wie verändert hat. Diese Infos bleiben je nach Anbieter zwischen 30 und 100 Tage lang abrufbar.

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