Tipps zur Benutzung von Tarifrechner für Strom

Online-Vergleichs-/Tarifrechner für Strom:

Tipps – darauf gilt es bei der Benutzung dieser Datenbanken zu achten 

Seit einiger Zeit scheinen die Strompreise nur noch den Weg nach oben zu kennen und für die nähere Zukunft sind weitere Preisanstiege zu erwarten. Daher kann es sich durchaus lohnen, den Stromanbieter zu wechseln, denn in sehr vielen Fällen lassen sich die monatlichen Stromkosten durch einen Wechsel zumindest ein wenig senken.

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Nachdem die rechtlichen Regelungen verändert wurden, ist der Anbieterwechsel dabei deutlich einfacher geworden. Während sich der Verbraucher nämlich im Grunde genommen nur für einen passenden Tarif entscheiden und die Vertragsformulare ausfüllen muss, erledigt der neue Stromversorger alle Formalitäten.

Zudem muss niemand befürchten, plötzlich ohne Strom dazustehen. Auch hier sorgen nämlich die gesetzlichen Regelungen dafür, dass eine durchgehende Stromversorgung gewährleistet ist. Vor einem Wechsel gilt es aber zunächst einmal, sich einen Überblick über die unzähligen Tarife der vielen Stromanbieter zu verschaffen. Ein bequemes und eigentlich fast schon unverzichtbares Hilfsmittel hierbei sind die Online-Vergleichs- und Tarifrechner.

Sie listen in sekundenschnelle geeignete Tarifangebote auf, ermöglichen einen Vergleich der verschiedenen Konditionen und in aller Regel kann auch der neue Vertrag direkt online abgeschlossen werden. Allerdings bergen Vergleichs- und Tarifrechner für Strom auch diverse Stolperfallen.

Worauf es also bei der Benutzung dieser Datenbanken zu achten gilt,
erklärt die folgende Übersicht:
  
 

Die wichtigsten Größen für einen Tarif-Check

Nur die wenigsten Verbraucher wissen, wie hoch genau der Preis ist, den sie für ihren Strom bezahlen. Ein wesentlicher Grund hierfür ist die recht komplexe Struktur, denn der Strompreis setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen. Die beiden wichtigsten Bestandteile sind jedoch der Grundpreis und der Arbeitspreis. Der Grundpreis ist eine Art Basisgebühr und wird unabhängig vom Verbrauch erhoben.

Der Arbeitspreis wiederum ergibt sich aus dem tatsächlichen Verbrauch und wird in Cent pro Kilowattstunde angegeben. Wie hoch die Stromrechnung ausfällt, hängt maßgeblich davon ab, wie viele Kilowattstunden Strom verbraucht wurden. Der jährliche Verbrauch ist gleichzeitig aber auch die zentrale Größe, die für einen Tarif-Check benötigt wird.

Um einen Tarifvergleich durchführen zu können, muss der Verbraucher nämlich zum einen seinen jährlichen Stromverbrauch und zum anderen seine Postleitzahl angeben. Der Jahresverbrauch kann geschätzt werden, besser ist jedoch, den Wert aus der letzten Jahresabrechnung zu übernehmen.

Anhand dieser beiden Daten listet der Online-Tarifrechner dann auf, welche Anbieter den Verbraucher mit welchen Tarifen und zu welchen Preisen mit Strom beliefern können.  

Auf die Voreinstellungen achten

Vergleichs- und Tarifrechner online nehmen in aller Regel die Allgemeinen Preise der Grundversorgung, die der örtliche Grundversorger in Rechnung stellt, als Referenz. Diese Allgemeinen Preise werden dann mit Sondertarifen des örtlichen Grundversorgers und mit den Tarifen anderer Stromanbieter verglichen. Häufig sind in den Tarifrechnern jedoch bestimmte Voreinstellungen markiert, die dazu führen, dass Tarifangebote mit Rabatten und Vergünstigungen die ersten Plätze im Ranking belegen.

Wird für einen Tarif beispielsweise ein Neukunden-Bonus gewährt, wird dieser Bonus nämlich direkt von dem Jahrespreis abgezogen, wodurch der errechnete Jahrespreis entsprechend niedriger ausfällt. Allerdings legen die meisten Anbieter Bonuszahlungen nicht auf die monatlichen Stromkosten um, sondern gewähren sie erst nach einer bestimmten Vertragslaufzeit. Wird der Vertrag vorher gekündigt, entfallen auch die versprochenen Bonuszahlungen.

Andere Voreinstellungen beziehen sich typischerweise auf die Zahlweise, die Vertragslaufzeit, die Kündigungsfrist und Preisgarantien. Generell sind Tarife, bei denen die Zahlung per Vorkasse erfolgt oder eine Kaution hinterlegt werden muss, günstiger.

Allerdings sind solche Tarife auch deutlich riskanter, denn wenn der Anbieter insolvent werden sollte, ist auch das bereits gezahlte Geld in aller Regel weg. Weit oben im Ranking erscheinen zudem häufig Tarife ohne oder mit nur kurzen Preisgarantien, Tarife mit langen Vertragslaufzeiten und Tarife mit langen Kündigungsfristen. Ebenfalls auf den vorderen Plätzen finden sich oft auch Tarife mit Paketpreisen. Bei diesen Tarifen enthält der ausgewiesene Preis eine bestimmte Abnahmemenge.

Wird weniger Strom verbraucht, muss der vereinbarte Preis trotzdem bezahlt werden, ist der Stromverbrauch höher, sind die Preise für die zusätzlichen Kilowattstunden oft recht hoch angesetzt. Paketpreise sind daher letztlich nur für solche Verbraucher sinnvoll, die ihren Jahresverbrauch genau kennen. Wichtig vor dem Start des Tarifrechners ist also, einen Blick auf die Voreinstellungen zu werfen und die nicht gewünschten Einstellungen zu deaktivieren.   

Die richtigen Tarife miteinander vergleichen

Die Tarifrechner geben an, welche Preise sie für den Vergleich heranziehen. Meist handelt es sich dabei um die Allgemeinen Preise in der Grundversorgung und da diese Preise vergleichsweise hoch sind, fällt auch die Ersparnis, die sich durch einen Wechsel ergeben würde, entsprechend hoch aus. Bei vielen Tarifrechnern ist es jedoch möglich, einen anderen Tarif als Vergleichswert auszuwählen.

Dies sollte der Verbraucher auch unbedingt tun, denn nur wenn er seinen derzeitigen Tarif als Referenzwert nimmt, kann er sehen, wie viel Geld er tatsächlich sparen kann.  Wichtig ist zudem, die Angaben in der Datenbank vor einem Vertragsabschluss beispielsweise auf der Homepage des jeweiligen Stromanbieters abzugleichen.

Da die Tarifrechner keine Gewähr dafür übernehmen, dass die Konditionen richtig dargestellt sind, kann sich der Verbraucher so nämlich vor bösen Überraschungen schützen. 

Mehrere Tarifrechner nutzen

Um einen Tarifrechner zu starten, muss der Verbraucher nur den jährlichen Energieverbrauch und die Postleitzahl eingeben sowie seine gewünschten Einstellungen markieren und innerhalb kürzester Zeit sind die Ergebnisse aus der Datenbank sichtbar.

Allerdings sollte der Verbraucher immer im Hinterkopf behalten, dass Tarifrechner gewerbliche Unternehmen sind, auch wenn der Verbraucher ihre Dienste in aller Regel kostenfrei in Anspruch nehmen kann. Online-Tarifrechner finanzieren sich meist durch Werbung oder arbeiten auf Basis von Vermittlungsprovisionen.

Da es aber praktisch kein Vergleichsportal gibt, das sein Geschäftsmodell offenlegt, kann der Verbraucher nicht abschätzen, wie unabhängig ein Vergleichsrechner arbeitet und wie neutral die dargestellten Ergebnisse wirklich sind. Aus diesem Grund ist es ratsam, mehrere Tarifrechner zu nutzen und sich erst nach einem Vergleich dieser Ergebnisse für einen Tarif zu entscheiden.

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