Belastungsproben für das Internet

Die bislang größten Belastungsproben fürs Internet 

Die meisten sind es mittlerweile gewohnt, den Rechner einzuschalten und direkt nach dem Hochfahren und dem Einwählen mit dem Internet verbunden zu sein. Im Internet werden dann Nachrichten verfolgt, Mitteilungen verschickt, Informationen recherchiert, Einkäufe erledigt oder Bankgeschäfte getätigt.

Nun ist aber auch das Internet nicht unfehlbar und es gab bislang die unterschiedlichsten Ereignisse, die dazu geführt haben, dass das Internet lahmgelegt war. 

Anzeige

Hier die bislang größten Belastungsproben fürs Internet im Überblick:

04. Mai 2000

An diesem Tag fanden sich in Millionen von E-Mail-Postfächern weltweit unscheinbare E-Mails mit der Betreffzeile “ILOVEYOU”.

Davon ausgehend, dass diese Mails von Freunden oder Bekannten stammten, öffneten die Empfänger ohne böse Vorahnung die Textdatei im Anhang. Die Folge davon war, dass der von einem philippinischen Schüler verschickte Loveletter-Virus sämtliche JPG- und DOC-Dateien auf dem Rechner löschte und durch sich selbst ersetzte. Gleiches galt für MP3-Dateien auf der Festplatte.

Innerhalb weniger Stunden verbreitete sich die vermeintliche Liebes-E-Mail im Internet und legte zahlreiche Mailserver lahm. Die Schäden beliefen sich weltweit Schätzungen zufolge auf Milliarden. 

11. September 2001

Um 08.46 Uhr schlug das erste Flugzeug in den Nordturm des World Trade Centers ein, 17 Minuten später raste das zweite Flugzeug in den Südturm. Über 2.700 Menschen kamen bei dem Terroranschlag in New York ums Leben, weitere 300 Opfer gab es in Washington und Shanksville.

Als die ersten Bilder im Fernsehen ausgestrahlt wurden, versuchten viele, ihre Familien und Freunde zu erreichen. Da die Telefon- und Handynetze dadurch aber immer wieder zusammenbrachen, versuchten viele, sich über das Internet zu informieren.

Aber auch hier waren zahlreiche Nachrichtenseiten und Webdienste dem Ansturm nicht gewachsen. Weniger als einen Kilometer von den zerstörten Zwillingstürmen entfernt befindet sich der zentrale Internetknoten von Manhattan und bis heute läuft ein Großteil des weltweiten Online-Datenverkehrs über diesen Knoten in der Hudson Street. Hätten die Terroranschläge auch diesen Knoten getroffen, wären die Folgen undenkbar gewesen. 

26. Dezember 2004

Das Seebeben vor der Nordwestküste Sumatras, das die Tsunami-Katastrophe an den Küsten Südasiens und Ostafrikas auslöste, ist das drittstärkste Seebeben, das jemals gemessen wurde. Über 230.000 Menschen fielen den Fluten zum Opfer, 110.000 Menschen wurden verletzt und etwa 1,7 Millionen Menschen wurden obdachlos.

Aber auch das Internet stand vor einer beispiellosen Belastungsprobe, denn das Seebeben hatte mehrere Überseekabel beschädigt. Besonders dramatisch war dies, weil dadurch Angehörige weder Kontakt in die betroffenen Regionen herstellen noch ihre Angehörigen oder Freunde als Opfer auf den Seiten der Hilfs- und Rettungsdienste identifizieren konnten. 

18. April 2005

Das Interesse an der Konklave hinter den verschlossenen Türen der Sixtinischen Kapelle war derart groß, dass die Server des Vatikans überlastet waren und die Seiten des Heiligen Stuhls pünktlich mit Beginn der Wahl des Papstes zusammenbrachen.

Von diesem Totalausfall war dabei auch der Fernsehsender Centro Televisivo Vaticano betroffen, der eigentlich eine Übertragung der feierlichen Eröffnungszeremonie via Satellit und live im Internet geplant hatte.  

30. August 2006

Zwei Stunden lang war Spanien nicht mehr erreichbar und etwa 400.000 Domains mit der Endung “.es” konnten nicht mehr aufgerufen werden. Zu diesen Seiten gehörten auch die Seiten von Webdiensten, Medien, Banken und Behörden.

Der Grund für den Totalausfall war ein Absturz der Server beim staatlichen Network Information Center, dem Verwalter von spanischen Webseiten, nach einer routinemäßigen Aktualisierung der Internetadressen.

Mit ähnlichen Problemen sah sich 1999 übrigens auch ein großes Onlineauktionshaus mehrfach konfrontiert. Hier lag das Problem aber daran, dass alle Funktionen mit nur einer einzigen Datenbank verknüpft waren, und selbst diese gigantische Datenbank war den ständig steigenden Nutzerzahlen irgendwann einfach nicht mehr gewachsen. 

30. März 2009

Die Bundesregierung hatte 2500 Euro ausgelobt, wenn das Altfahrzeug gegen einen Neuwagen ausgetauscht wird. Da zu erwarten war, dass viele Käufer die Umweltprämie, die im Volksmund als Abwrackprämie bezeichnet wurde, nutzen würden, richtete das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle ein Onlineportal ein.

Über dieses Portal sollten Autohändler die Anträge abwickeln können. Aber bereits wenige Sekunden nach der Freischaltung brach die Seite bereits wieder zusammen, denn auf einen derart großen Ansturm war offensichtlich niemand vorbereitet gewesen.   

25. Juni 2009

Zwei US-amerikanische Nachrichtenseiten hatten über den kritischen Gesundheitszustand von Michael Jackson berichtet. Schon diese Meldungen führten dazu, dass besorgte Fans mit ihrem Ansturm die Onlineportale kurzzeitig zum Absturz brachten.

Als am Nachmittag dann bekannt wurde, dass der King of Pop verstorben war, sah sich das Internet einer echten Belastungsprobe ausgesetzt.

Kurznachrichtendienste waren lahmgelegt, Informations- und Videodienste zeitweise überlastet und die Ladezeiten von den Seiten großer Nachrichtensender teilsweise mehr als doppelt so lang.

Ein noch höheres Nutzeraufkommen verzeichnete die Geschichte des Internets bislang nur am 04. November 2009, als Barack Obama zum US-Präsidenten gewählt wurde. Obama hatte nicht nur für eine Rekordbeteiligung bei den Wahlen, sondern auch für weltweites Interesse an dem Wahlausgang gesorgt.

Nachdem Obama auch das Internet als Mittel im Wahlkampf genutzt hatte, verwundert es nicht, dass viele Internetnutzer Zeuge seines historischen Wahlsieges werden wollten. Konkrete Zahlen dazu gibt es jedoch nicht.

Weiterführende Internetdaten, Datenbanken und Infos:

Thema: Die bislang größten Belastungsproben fürs Internet

-

Übersicht:
Fachartikel
Verzeichnis
Über uns


it datenbanken99

Autoren Profil:
FB/Twitter

Kommentar verfassen